Unsere Maschinenbau GmbH ist in der Vergangenheit stark gewachsen. Daraus resultierend haben sich die Anforderungen an unser Marketing- und Vertriebsmanagement stetig erhöht. Derzeit setzen wir verschiedene Tools ein, um die immer komplexeren Aufgaben bewältigen zu können. Mit diesen Tools soll eigentlich unser Marketingplanungsprozess unterstützt werden. Sie sind aber wenig durchschaubar, unnötig kompliziert und gewähren dadurch keinen reibungslosen Ablauf.
Deshalb befassen wir uns aktuell damit eine neue Marketing-Softwarelösung anzuschaffen. Uns ist es wichtig, dass wir Marketingkampagnen und -aktivitäten effizienter und transparenter steuern, besser kommunizieren und schneller realisieren können. Es existieren mittlerweile die unterschiedlichsten Anbieter, so dass es uns schwer fällt, die richtige Wahl bei der Anschaffung der Software zu treffen. Es fallen eine Vielzahl von Entscheidungen an, die genau zu bedenken und zu bewerten sind. Um diese Entscheidungen abbilden zu können, haben wir die nachfolgende Bewertungs- und Erfüllungsgradmatrix erarbeitet. Damit lässt sich der passende Softwareanbieter bzw. Lösungspartner in 3 Schritten schnell und transparent ermitteln.
Im 1. Schritt
haben wir einfach relevante Kriterien zusammen getragen. Dabei stand neben den rein funktionalen Aspekten einer Marketing-Softwarelösung auch das Gesamtpaket des Anbieters im Vordergrund. Auf Basis der Nutzwertanalyse lassen sich die einzelnen Merkmale strukturiert und übersichtlich darstellen. Damit wir eine präzisere Abwägung jedes Kriteriums erhalten, verlassen wir uns nicht nur auf die Gewichtung der einzelnen Punkte, sondern haben zusätzlich eine Gegenüberstellung der einzelnen Punkte voran geschalten. In Abbildung 1 sind unsere 18 Kriterien gelistet:
Abb.: 1 Bewertungsmatrix
Legende: 0=weniger wichtig als | 1=gleichwertig | 2=wichtiger als
Im 2. Schritt
haben wir jedes einzelne Kriterium gegenüber den anderen in seiner Wichtigkeit bewertet. Der hellblaue Zahlenbereich in Abbildung 1 ist für die Bewertung editierbar.
Als Beispiel hierzu ist uns Kriterium Nr. 17 “Schnelligkeit der Um-/ Einsetzbarkeit der Lösung” wichtiger als Nr. 8 “Eindruck aus Pitch / Präsentation”. Somit ergibt sich in Spalte J17 eine 2 (wichtiger als), die wir im hellblauen Bereich manuell eingetragen haben. Schnittpunkt der einzelnen Kriterien ist jeweils das graue diagonal verlaufende Kästchen. Automatisch wird die Gegenbewertung im weißen Bereich spiegelverkehrt gefüllt. In diesem Falle erhält das Kriterium Nr. 8 in Spalte S8 eine 0=(weniger wichtig als). Punkte, die gleichwertig zueinander stehen werden mit 1 bewertet. Nachdem die Gegenüberstellung erfolgt ist, ergibt die Summierung der einzelnen Zeilen einen Punktestand je Kriterium. Je höher dieser ist, desto wichtiger ist das Merkmal für uns und fließt entsprechend stärker in den folgenden Anbietervergleich ein.
Im 3. Schritt
haben wir den Punktestand je Kriterium automatisch auf die Spalte C “Punkte” verlinkt und der Anbieterbewertung voran geschalten.
Abb.: 2 Erfüllungsgradmatrix
Legende: 0=nicht erfüllt bis 10=voll erfüllt
Pro Softwarelösungsanbieter wird in der hellblauen Spalte der Erfüllungsgrad (EG) der einzelnen Kriterien ergänzt (von 0=nicht erfüllt bis 10=voll erfüllt). Kombiniert mit der Punktebewertung (P) ergibt sich ein äußerst genaues Ergebnis (∑=P*EG). In unserem Falle hat Anbieter 1 “die Nase vorne”.
Unser Fazit:
Mit Hilfe der Bewertungs- und Erfüllungsgradmatrix konnten wir intern einen transparenten und nachvollziehbaren Entscheidungsprozess erreichen. Durch die Analyse der einzelnen Software-anbieter waren wir in der Lage die passende Marketinglösung für unser Unternehmen schnell zu finden und erfolgreich zu integrieren. Unsere Vorgehensweise lässt sich sicher auch auf andere Softwareanschaffungsprojekte übernehmen.
P.S.: Hier der Link zur Entscheidungsmatrix mit Blattschutz. Hier der Link ohne Passwort zum Blattschutz.
